*Wir verwenden die Elberfelder Bibel Edition CSV Hückeswagen (Überarbeitete Fassung), weil diese noch sehr nahe am Urtext ist. In dieser Übersetzung dienen runde Klammern und Gedankenstriche zur Gliederung des Textes und zur Erleichterung des Verständnisses. Die eckigen Klammern kennzeichnen Wörter, die nicht im Urtext stehen, jedoch für das bessere Verständnis hinzugefügt wurden.

 

Das Reich Gottes ist unsichtbar und schon auf der Erde angekommen– sogar schon in der Zeit Jesu. Jesus sagte, dass seine Jünger und die in seiner Zeit lebenden Menschen schon das Reich Gottes gesehen hatten, bevor sie starben.

„Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes? antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte; noch wird man sagen: Sieh hier!, oder: Dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ (Lukas 17,20-21)

Wenn ich aber durch [den] Geist Gottes die Dämonen austreibe, [so] ist also das Reich Gottes zu euch gekommen.“ (Matthäus 12,28)

„Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Unter denen, die hier stehen, sind einige, die [den] Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes, in Macht gekommen, gesehen haben.“ (Markus 9,1)

„Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Frau oder Brüder oder Eltern oder Kinder verlassen hat um des Reiches Gottes willen, der nicht vielfach empfängt in dieser Zeit, und in dem kommenden Zeitalter ewiges Leben.“ (Lukas 18,29-30)

Wenn das Reich Gottes schon zu der Zeit Jesu da war, in welcher Zeit kam es überhaupt auf der Erde an?

Das Reich Gottes, wo Gott regiert, hat seinen Ursprung im Himmel und ist für uns Menschen unsichtbar. Im himmlischen Königreich, wo Gott als König herrscht, wohnen auch Sein Sohn Jesus sowie die Engel und Cherubinen, die auch Kinder Gottes genannt werden. Sie alle lieben Gott und dienen Ihm freiwillig. Gott möchte aber Sein Himmelreich ausbreiten. Da hat er die Erde mit den Pflanzen, Tieren und Menschen als eine Erweiterung Seines Königreichs geschaffen.

„Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen in unserem Bild, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt! Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; Mann und Frau schuf er sie. Und Gott segnete sie, und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie [euch] untertan; und herrscht über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen! Und Gott sprach: Siehe, ich habe euch alles samenbringende Kraut gegeben, das auf der Fläche der ganzen Erde ist, und jeden Baum, an dem samenbringende Baumfrucht ist: Es soll euch zur Speise sein; und allen Tieren der Erde und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, in dem eine lebendige Seele ist, [habe ich] alles grüne Kraut zur Speise [gegeben].“ (1. Mose 1,26-30)

In diesen Bibelversen steht klar, was für eine wunderbare Absicht Gott hatte, als Er die Erde samt allen Lebewesen schuf. Die Menschen, die ja von Gott stammen und nach dem Bild Gottes geschaffen wurden und somit Seine Kinder sind, sollten auf der Erde, dem erweitertem Königreich Gottes, herrschen. Die Menschen wurden geschaffen, damit sie auf der Erde regieren und als königliche Priester dienen. Das Königreich auf der Erde sollte wie das „zentrale“ Königreich im Himmel auch ewig bestehen. Deshalb wurden die Menschen für ein ewiges Leben geschaffen.

Aber leider hatten die ersten Menschen ihr Vertrauen an Gott verloren. Sie hatten der Stimme Satans geglaubt und wollten wie Gott sein.

„Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren. Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens darfst du nach Belieben essen; aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben.“ (1. Mose 2,15-17)

Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott der HERR gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Ihr sollt nicht essen von jedem Baum des Gartens? Und die Frau sprach zu der Schlange: Von der Frucht der Bäume des Gartens essen wir; aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: Davon sollt ihr nicht essen und sie nicht anrühren, damit ihr nicht sterbt. Und die Schlange sprach zu der Frau: Ihr werdet durchaus nicht sterben, sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses. Und die Frau sah, dass der Baum gut zur Speise und dass er eine Lust für die Augen und dass der Baum begehrenswert wäre, um Einsicht zu geben; und sie nahm von seiner Frucht und aß, und sie gab auch ihrem Mann bei ihr, und er aß.“ (1. Mose 3,1-6)

Gott hatte die Menschen vor der Gefahr des Todes gewarnt, nämlich den Tod, der von Satan durch den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen im Garten Eden gelegt wurde. Die ersten Menschen hatten aber die Warnung Gottes, ihres Königs und Vaters ignoriert und somit das Gesetz des Königreiches Gottes übertreten. Sie vertrauten nun Satan und lehnten Gottes Aussage und Warnungen ab. Aber dadurch, dass sie Gott ablehnten, verließen sie auch das ewige Reich Gottes mit all seinen Segnungen und sind ins Territorium Satans eingegangen. Deshalb hatten sie das ewige Leben verloren und mussten den Tod schmecken.

„Jeder, der die Sünde tut, tut auch die Gesetzlosigkeit, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit.“ (1. Johannes 3,4)

„Denn der Lohn der Sünde ist [der] Tod“ (Römer 6,23a)

„der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel“ (Hebräer 2,14b)

Da jetzt der Geist Satans in ihre Herzen eingezogen war, trennten sich die Menschen von Gott. Gott, der reichste und höchste König der Liebe verliert Sein Volk, weil Er sie nicht als Untertanen befehligen will. Gott möchte mit Seinem Volk in einer familiären Liebesbeziehung leben, wie ein Vater und mit Seinen Kindern. Obwohl sie nur durch Ihn und zu Ihm leben können, möchte Gott Seine Kinder unter keinen Umständen  bevormunden oder gar bestrafen. Er möchte sie nur durch Sein Vorbild und Seine Liebe führen. Diese Liebesbeziehung unterliegt einem gefährlichen Risiko, die Kinder können sich gegen Ihn entscheiden, dem Feind, Satan, zum Opfer fallen und sterben. Schließlich ist es Satan gelungen mittels großer List und Verführungskunst, das Vertrauensverhältnis zu zerstören, die Kinder, das Volk des Königs, gefangen zu nehmen, ihnen seinen Charakter und seine Kultur schmackhaft zu machen. Daraus entstand Egoismus mit allen seinen Früchten, wodurch Satan sie endgültig aus dem Königreich verbannte, sie tötete und ihnen das ewige Leben wegnahm.

Der König muss in Seiner Liebe all das mit ansehen, miterleben, aufs Genauste wissend, was vor sich geht. Greift Er ein, ist alles beendet – dann würde Er wie Satan zu einem Monarchen, einem Herrscher über Untertanen. Aber Gott kann Seine Kinder, Sein Volk, nicht ohne Warnung in den Tod gehen lassen. So sandte Gott Boten und Propheten, um Menschen vor der Macht der Dunkelheit mit all ihren zerstörerischen Früchten zu warnen. Aber die Menschen wollten nicht. Sie lehnten Gott immer wieder ab und töteten sogar die Propheten.

„Aber sie wurden widerspenstig und empörten sich gegen dich und warfen dein Gesetz hinter ihren Rücken; und sie ermordeten deine Propheten, die gegen sie zeugten, um sie zu dir zurückzuführen; und sie verübten große Schmähungen.“ (Nehemia 9,26)

„denn die Kinder Israel haben deinen Bund verlassen, deine Altäre niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwert getötet.“ (1. Könige 19,10b)

„Jerusalem, Jerusalem, die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!“ (Matthäus 23,37)

Es gibt für Gott nur eine Möglichkeit, Seine Kinder zu retten und alles wieder herzustellen: Er schickte Seinen eigenen Sohn, Jesus, um Menschen zum Reich Gottes zurückzubringen. Jesus, der buchstäbliche Sohn Gottes, der selbst König ist, verkörpert das Königreich Gottes. Er ist das Ebenbild des Vaters, trägt das Wesen und die Kultur Gottes in sich und bringt sie in die Welt, die von Satan beherrscht ist. Er zeigt den von der dunklen Macht gefangenen Menschen das Königreich Gottes, die Liebe, die Freiheit, das ewige Leben, also alles, was Gott ist und wie es in Seinem Königreich ist. Er lädt Menschen ein, Gott zu vertrauen, aus der Gefangenschaft Satans heraus zu gehen und ins Reich Gottes hinein zu kommen.

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich.“ (Johannes 14,6)

„Wiederum nun redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12)

Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet. Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht. Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an; so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er [das] Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus Geblüt noch aus [dem] Willen [des] Fleisches, noch aus [dem] Willen [des] Mannes, sondern aus Gott geboren sind.“ (Johannes 1,9-13).

Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“ (Matthäus 11,28-30)

Jesus hat uns Menschen eingeladen, wieder zurück ins Reich Gottes zu gehen, wieder Kinder des himmlischen Königs zu werden und alle Segnungen der Königskinder zu bekommen, zusammen mit unserem göttlichen Vater ewig zu leben, ohne leiden zu müssen, ewig gesund zu sein, ewig glücklich zu sein.